Jahresausblick 2026: Investieren in die Zukunft
Mit unserer Publikation Jahresausblick 2026 stellen wir unsere Anlagethemen für 2026 vor. Erfahren Sie im Folgenden mehr über unsere Einschätzungen zu 10 Investmentthemen für 2026.
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Investieren in die Zukunft – Chancen und Risiken
Die Wirtschaft befindet sich in stetigem Wandel. Handelsströme verschieben sich, Regionen gewinnen oder verlieren an Einfluss und neue Technologien stellen das System auf eine neue Basis. 2025 war herausfordernd in mancher Hinsicht, doch viele lokale Indizes zeigten eine sehr gute Wertentwicklung. Angesichts des positiven makroökonomischen Umfelds rechnen wir damit, dass auch 2026 ein konstruktives Anlagejahr wird – trotz anhaltender Marktvolatilität. Zwar erwarten wir eine Abnahme der Unsicherheiten, doch es wird definitiv keine Zeit für Selbst- zufriedenheit sein, vor allem da die globalen Handelsbeziehungen alles andere als gefestigt sind. Die anhaltend positiven Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) könnten jedoch neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. Das sollte Unternehmen dazu veranlassen, ihre Investitionstätigkeit weiter zu steigern, und sowohl dem privaten als auch dem staatlichen Konsum neue Impulse verleihen.
Die Zollagenda der US-Regierung scheint mittlerweile weitestgehend umgesetzt worden zu sein. Zwar wirkt die Verunsicherung im Zuge des „Liberation Day“ von Anfang April nach – welt- weit und in den USA. Jedoch konnten die meisten US-Handelspartner die anfänglich befürch- teten starken Zollanhebungen in Nachverhandlungen zum Teil deutlich reduzieren. Insgesamt dürften die Märkte die Auswirkungen des neuen Zollregimes – das deutlich höher liegt als zu Amtsbeginn der aktuellen US-Regierung im Januar 2025 – weitgehend eingepreist haben.
Unterstützt werden dürfte das Wachstum der US-Wirtschaft von der Fortschreibung und Neu- einführung umfangreicher Steuererleichterungen sowie der Erhöhung der Ausgaben für Sicher- heit und Verteidigung im Rahmen des „One Big Beautiful Bill Act“. Darüber hinaus sollten die bis Ende 2026 erwarteten drei Leitzinssenkungen der US-Notenbank sowie die geplanten Deregu- lierungen im Bankensektor das Investitions- und Konsumumfeld in den USA weiter verbessern. Das Besondere an diesen staatlichen Stimuli ist, dass sie in einer Phase erfolgen, in der sich die US-Wirtschaft nicht in einer Rezession befindet, sondern bereits robust wächst. Gleichzeitig herrscht in den USA annähernd Vollbeschäftigung. Bei allen Risiken, die ein solches Umfeld vor allem langfristig bergen könnte – etwa mit Blick auf die Entwicklungen der Inflation und der Staatsverschuldung –, erwarten wir durch die fiskalischen und geldpolitischen Maßnahmen im Jahr 2026 eine spürbare Unterstützung für die Wirtschaft. Mit einem konjunkturellen Impuls rechnen wir auch in Europa, etwa im Zusammenhang mit dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen in Deutschland. Durch die geplanten Investitionen vor allem in Infrastruktur und Klimaneutralität könnte es zu einem kurzfristigen Aufschwung kommen. Um ein langfristig höheres Wachstum zu erreichen, ist es entscheidend, die Standortbedingungen zu verbessern, um unternehmerische Initiativen zu fördern und ein Investitionsumfeld zu schaffen, das die Produktivität steigert. Hier herrscht meines Erachtens weiterhin dringender Handlungsbedarf.
Für die Aktienmärkte sind wir auch für das Gesamtjahr 2026 auf breiter Basis konstruktiv ge- stimmt. Das hängt unter anderem mit der hohen Nachfrage nach neuen, KI-basierten Anwendungen zusammen, die auch weiterhin für enorme Investitionsströme seitens der Unternehmen sorgen dürften. Davon sollte nicht nur „Big Tech“ in den USA profitieren, sondern eine Vielzahl beteiligter Sektoren, etwa die Baubranche von neuen Rechenzentren, Energieversorger vom höheren Strombedarf sowie Industrie- und Grundstoffwerte entlang der Lieferkette. Unsere Prognosen für das Gewinnwachstum der Unternehmen in allen bedeutenden Regionen liegen daher deutlich im zweistelligen Prozentbereich.
Wie wir in den Themen unseres Jahresausblicks ausführen, gilt es jedoch auch am Aktienmarkt, mögliche Risiken zu berücksichtigen. Im Bereich der zum Teil extrem energieintensiven KI-An- wendungen könnte dies beispielsweise ein globaler Stromengpass sein, der die Fortschritts- erwartungen von Investorinnen und Investoren dämpfen könnte. Unabhängig davon, wird auch im Jahr 2026 nicht jede Aktie ein Gewinner sein und kurzzeitige Rücksetzer auf Indexebene sind jederzeit möglich. Anlegerinnen und Anleger sollten daher weiterhin sehr diszipliniert handeln. Das bedeutet, auf fundamentale Daten zu setzen, statt einfach vermeintlichen Trends zu folgen, sowie das breite Spektrum der Investmentmöglichkeiten zu nutzen. Denn Diversifikation bleibt das Gebot der Stunde. Neben Aktien könnten sich dafür auch Unternehmensanleihen anbieten – je nach Risikoneigung sowohl aus dem Investment-Grade- als auch aus dem Hochzinsbereich. Ebenso Gold oder Investments jenseits des klassischen Anlageuniversums. Letztere umfassen Bereiche wie Private Equity oder Infrastrukturinvestments, die wir in unserem Jahresausblick unter dem Thema „Alternative Investments“ genauer betrachten.
Insgesamt erwarten wir ein dynamisches Kapitalmarktjahr 2026 mit einer Vielzahl interessanter Anlagemöglichkeiten. Im Kern wird es darum gehen, inwiefern sich die konstruktiven Prognosen in einem Umfeld zahlreicher wirtschafts- und geopolitischer Herausforderungen behaupten können. Käme es beispielsweise zu weiteren Störungen der globalen Handelsströme oder einer erneuten Eskalation des Zollkonflikts, könnte dies die Unternehmensgewinne zumindest kurz- fristig unter Druck setzen und zu zusätzlichen Marktvolatilitäten führen. In einem komplexen und unsicheren Umfeld sind Anlegerinnen und Anleger daher weiterhin gut beraten, Anlagerisi- ken aktiv zu managen. So haben sie die Möglichkeit, auf Marktentwicklungen entsprechend ihrer persönlichen Anlagestrategie einzugehen. Ausschlaggebend wird es sein, investiert zu bleiben, da der Versuch, Aus- und Wiedereinstiegszeitpunkte optimal zu timen, oftmals dazu führt, dass die Tage und Wochen mit der besten Kursentwicklung verpasst werden.
Ich wünsche Ihnen interessante Einsichten beim Lesen unseres Jahresausblicks, der Ihnen hoffentlich viele anregende Investmentimpulse für Ihr Portfolio gibt. Lassen Sie uns diese gern jederzeit gemeinsam bewerten und diskutieren. Wir freuen uns auf Sie.
Dr. Ulrich Stephan
Chefanlagestratege Deutschland
Vermögen und Risiko: Krisen und Konflikte
- Geopolitik, Inflation, Staatsverschuldung, Zölle: Viele Risikofelder dürften 2026 bleiben.
- Gewinnerwartungen: Enttäuschungen könnten zu Volatilität führen.
KI: Eher struktureller Boom als Blase.
Politik: Kooperation!
Handelskonflikt zwischen China und den USA dürfte 2026 überdauern.
Pragmatismus könnte Eskalation vorübergehend verhindern.
US-Midterm-Wahlen im November im innenpolitischen Fokus.
Wachstum: Die Kunst der Intelligenz
Die Weltwirtschaft dürfte 2026 insgesamt robust wachsen.
US-Wachstum liegt weiterhin vor dem Europas. China mit gedämpften Aussichten.
KI als struktureller Treiber, Geld- und Fiskalpolitik als zusätzliche Impulsgeber.
Wirtschaftspolitik: Intervention!
Trend zu mehr staatlichen Interventionen dürfte anhalten.
Wirtschaftslenkungen in China und den USA – aber auch in Europa.
Dies bringt oft mehr Schaden als Nutzen: Risiko der Fehlallokation besteht.
US-Dollar: Das Imperium schlägt zurück
Stabilität des US-Dollars bleibt erhalten, auch gegenüber dem Euro.
Yen könnte gegenüber dem US-Dollar leicht aufwerten.
PBoC scheint bestrebt, den Renminbi zum Dollar stabil zu halten.
Anleihen: Spiel mit dem Feuer
Normalisierung der US-Zinsstrukturkurve dürfte sich verstetigen.
10-jährige Bunds und Treasuries mit positiven Realrenditen.
Bei Unternehmensanleihen auf Qualität und Größe achten.
Aktien: Disziplin schlägt Drama
Hohe Erwartungen an die Unternehmensgewinne weltweit.
Spektrum interessanter Investments dürfte sich verbreitern.
Rücksetzer jederzeit möglich – Anlagedisziplin bleibt gefragt.
Rohstoffe: Hart umkämpft
China mit Quasimonopol bei Seltenen Erden – Suche nach Substituten sollte sich intensivieren.
Ölpreise dürften sich auf niedrigen Niveaus einpendeln.
Gold mit weiterem Aufwärtspotenzial.
Alternative Investments: Kapital und Infrastruktur
Neue Regulatorik erleichtert Zugang zu Alternativen Anlagen.
Zusätzliche Möglichkeiten zur Diversifikation des Portfolios durch Private Equity & Co.
Aus Anlegersicht könnten Infrastrukturinvestments im Fokus bleiben.
Anlagestrategie: Über die Benchmark hinaus
Diversifikation und aktives Risikomanagement bleiben entscheidend.
Neben klassischen liquiden Benchmark- Märkten könnten sich auch Alternative Anlagen anbieten.
Anleger sollten ihre Anlagestrategie dyna- misch an veränderte Rahmenbedingungen anpassen.
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